Hochwasser- & Starkregenvorsorgekonzept
Örtliches Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für die Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau
Überflutungen durch Hochwasser und Starkregenereignisse können wir nicht verhindern, und wir können uns auch nicht vollständig davor schützen. Es kann immer ein höheres Hochwasser und ein stärkeres Regenereignis auftreten. Deshalb ist in jeder unserer Ortsgemeinden Hochwasser- und Starkregenvorsorge erforderlich.
Insbesondere stellen die Starkregenereignisse, mit kurzen aber intensiven Gewitterregen, welche dann nur lokal begrenzt auftreten und Überflutungen durch spontan abfließendes Oberflächenwasser aus den Außengebieten und Hochwasser auch in kleineren Bächen verursachen, eine zunehmende Gefahr dar. Die Betroffenen sind nach dem Wasserhaushaltsgesetz auch selbst verantwortlich, in dem ihnen möglichen und zumutbaren Maße Vorsorge zu treffen und die Schäden zu minimieren.
Mit Blick auf den voranschreitenden Klimawandel ist in den kommenden Jahren mit einer Zunahme dieser Starkregenereignisse zu rechnen. Trotz aller Schutzmaßnahmen lassen sich auch in Zukunft Schäden bei extremen Starkregenereignissen und Hochwassersituationen nicht komplett vermeiden. Allerdings ist durch eine gute Vorsorge mit einem deutlich geringeren Schadensvolumen zu rechnen.
Vor diesem Hintergrund hat der Verbandsgemeinderat beschlossen, für die Ortsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Martinshöhe, Lambsborn, Langwieden und Gerhardsbrunn durch ein Ingenieurbüro ein ortsspezifisches Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept zu erstellen. Weitere Projektbeteiligte sind das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz (IBH), das Kompetenzzentrum für Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement (KHH), das Landesamt für Umwelt und die Wasserwirtschaftsverwaltung der Kreisverwaltung Kaiserslautern. Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Erstellung solcher Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte mit bis zu 90%.
Im Rahmen der Erstellung des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept finden Ortsbegehungen statt, um kritische Punkte zu identifizieren. Daran beteiligt sind neben der Verbandsgemeindeverwaltung und dem Ingenieurbüro auch Vertreter der jeweiligen Ortsgemeinden. Die örtliche Begehung verifiziert Schwachstellen, ergänzt die theoretische Gefährdungslage oder schließt Gefahrenpunkte aus.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept ist die Bürgerbeteiligung. Das Wissen und die Erfahrungen der Einwohner im Starkregen- und Hochwasserfall sind ein unverzichtbarer Teil des Konzeptes, da nur so die Gesamtheit der Gefährdungslage abgebildet werden kann. Die Mitarbeit der Einwohner für eine erfolgreiche Umsetzung der Starkregen- und Hochwasservorsorge ist essentiell. Hierzu wird es mehrere moderierte Bürgerworkshops innerhalb der jeweiligen Ortsgemeinde geben. Termine dazu werden noch über das Amtsblatt bekannt gegeben und sind auch von der Corona-Lage abhängig.
Im Vorfeld zu den stattfindenden Bürgerworkshops bitten wir Sie, uns relevante Informationen bekannter kritischer Gefahrenbereiche mitzuteilen und wenn möglich auch Bildmaterial vergangener Hochwasser- und Starkregenereignisse zur Verfügung zu stellen. Sie können sich diesbezüglich an Ihre(n) Ortsbürgermeister(in) oder die Verbandsgemeindeverwaltung wenden. Den zuständigen Sachbearbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung, Herrn Isenbruck, können Sie unter 06372 / 922-0303 oder per E-Mail an sebastian.isenbruck@vgbm.de erreichen.
Hochwasser- und Starkregenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Betroffenen und Kommunen!
Nach dem Credo „Hochwasser geht alle an“ wird durch das örtliche Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept für die Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau eine Basis geschaffen, um auf zukünftige Hochwasser- und Starkregenereignisse vorbereitet zu sein. Denn nur durch konsequente Vorsorge in allen Bereichen und auf allen Ebenen mit Einbeziehung der Betroffenen lassen sich Schäden merklich mindern. Danke für Ihre Mitarbeit und Unterstützung.
Erik Emich, Bürgermeister